5.6 Freispiel

Gespeichert von Ralf Weiss am

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“
(Psalm 31,9)

Das Spiel ist das Urbedürfnis des Kindes. Es deckt alle seine Bedürfnisse nach Selbstfindung, Selbstständigkeit, Selbstbestimmung, Lernen und Gemeinschaft ab. Im Spiel erwirbt das Kind durch Ausprobieren neues Wissen, geht in Kontakt und Lerngemeinschaften mit anderen Kindern, muss Konflikte bewältigen sowie Regeln und Grenzen einhalten. Es erlebt sich als Teil der Gemeinschaft. Somit kann man das Freispiel als die grundlegende „Arbeit“ des Kindes bezeichnen. Das fantasievolle Spiel fördert die Kreativität und Problemlösefähigkeit des Kindes.

Aus diesen Gründen hat das Freispiel eine enorme Wichtigkeit in unserem Johanneskindergarten. Wir stellen ausreichend Zeit für die Kinder zur Verfügung, um ins Spiel zu kommen, mit anderen in Kontakt zu treten, Neues auszuprobieren und zu erforschen. Das Freispiel ist stets fester Bestandteil in unserem Tagesablauf. Da das Kind seinen eigenen, individuellen Interessen im Freispiel nachgeht, besteht unsere Aufgabe darin, ansprechendes, zeitgemäßes, ordentliches, vollständiges, altersgemäßes und dem Kind zugängliches Material zur Verfügung zu stellen. So kann das Kind seinem angeborenen Forscherdrang nachgehen. Das Kind entscheidet nach seinen individuellen Bedürfnissen, mit wem, wo und wie lange es spielt. 

Ein begleitetes Spiel durch den Erzieher*in, stärkt die Bindung. Zudem können neue Möglichkeiten aufgezeigt und Impulse gesetzt werden.

Unsere Räume bieten Rückzugsmöglichkeiten, um in Kleingruppen und in verschiedenen Bereichen unseres Kindergartens zu spielen. Das Spiel kann in der Gruppe, in einzelnen Spielecken, im Spielflur aber auch im Garten oder im Bewegungsraum stattfinden. Das Nutzen von verschiedenen Gruppen bietet dem Kind eine ruhigere Spielumgebung, da sich die Anzahl der Kinder in einem Raum reduziert und auf mehrere Räume verteilt. Außerhalb des Gruppenraumes begegnet das Kind dabei Kindern der anderen Gruppen, was neue Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme und Freundschaften bietet.

Parallel zum Freispiel werden dem Kind angeleitete Aktivitäten in der Gruppe (z.B. Bastel- und Malaktionen, Brettspiele usw.) angeboten